Die Vorgeschichte der aktuellen Sanierung des Weyerbuschturms

Foto Klaus Stein

Symbolische Schlüsselübergabe

Im Zuge der Regionale 2006 sollte der Weyerbuschturm saniert werden. 55.000 Euro standen der Stadt zur Verfügung, eine Rückendeckung, um mit der Restaurierung beginnen zu können. Nach fast drei Jahren, in denen der Turm eingerüstet war, meldete das Gebäudemanagement im Frühjahr 2011 unvorhergesehene Mehrkosten. Sämtliche Arbeiten wurden eingestellt, das Geld für andere Zwecke verwendet.

Am 17. Oktober 2013 nahmen der Förderverein Historische Parkanlagen im Rathaus einen Schlüssel in Empfang. Dankenswerterweise hatte sich der Verein des Turms angenommen, so die Stadt, für die Bürgermeister Jan-Phillip Kühme bei der der Eröffnung der Ausstellung „Unser Denkmal – Wir machen mit“ symbolisch den Schlüssel an die Vereinsvertreter überreichte und der Weyerbuschturm in die Obhut des Vereins überging.  Der Weyerbuschturm und der Förderverein sind in der Ausstellung des Landschaftsverbandes als ein lokales Beispiel für den ehrenamtlichen Denkmalschutz-Einsatz in Nordrhein-Westfalen vertreten.

„Glücklicherweise hat sich der Förderverein bereit erklärt, in diese Lücke vorzustoßen und mit Sponsoren-Akquise und fachlichem Know-How eine schrittweise Sanierung des Turmes in Eigenregie anzustreben“, erläutert Thorsten Wagner vom GMW. Verein und GMW haben sich auf eine Kooperation und einen Mietvertrag verständigt, der dem Verein ermöglicht, am Turm nach einem eigenen Sanierungsplan tätig zu werden.

Der Prolog unseres Vertrages mit dem Gebäudemanagement der Stadt:
„Der Förderverein Historische Parkanlagen e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, den Weyerbuschturm vor dem weiteren Verfall zu bewahren und ihn denkmalgerecht zu sanieren und so mittelfristig wieder eine öffentliche Nutzung als Aussichtsturm zu ermöglichen. Die Sanierung des Turms erfolgt auf eigene Kosten des Fördervereins. Der Vermieter das GMW unterstützt den Förderverein im Rahmen seiner Möglichkeiten und ohne Rechtspflicht. Der Erhalt des Turms bleibt darüber hinaus grundsätzlich in der Verantwortung des Vermieters. Um diesem Vorhaben schon aus Haftungsgründen einen rechtssicheren Rahmen zu geben, wird zwischen Förderverein und Stadt dieser Mietvertrag geschlossen.“

Die Sanierung des Turms hat dann im Frühjahr mit dem Turmsockel begonnen. Danach wurden erst einmal die gesamten Sanierungsmaßnahmen durchgeplant und die Kosten zusammen mit regionalen Handwerkern ermittelt.

Erste Förderzusage vom 11.10.2019 für 2021/22

Der Bewilligung der Förderung durch Bund und Land lag folgender Finanzierungsplan zugrunde:

  • Eigenanteil der Stadt Wuppertal: 22.805,40€
  • Spenden: 39.248,60€
  • Landeszuwendung: 52.000,00€
  • Bundeszuwendung: 114.000,00€

Es wird davon ausgegangen, dass die weiteren Spenden, gemäß Ihrer Stellungnahme, für die nicht zuwendungsfähigen Anteile des Projektes verwendet werden.

„Insbesondere freue ich mich über die Restaurierungsmittel für den Weyerbuschturm, der im September nach einer Sonderprüfung gesperrt werden musste. Hier haben wir nun eine Perspektive für den Einstieg in die Sanierung.“ (OB Andreas Mucke)

Inzwischen geänderte Förderbedingungen ließen eine Antragstellung und eine eigenständige Sanierung durch den Förderverein leider nicht mehr zu. Nur die Stadt als Eigentümer des Weyerbuschturms war nun antragsberechtigt. Der jetzt genehmigte Antrag war aufgrund unserer Planungen erstellt und positiv beschieden worden. Jetzt zeigte sich aber, dass aufgrund von Kostensteigerungen und weiteren Schäden, eine Neuplanung der denkmalgerechten Sanierung nötig war. Das GMW übernahm die Federführung und stellte einen neuen, aktualisierten Förderantrag, der dann ebenfalls positiv beschieden wurde.

Hier die Rede zur Übergabe des Förderbescheids von Michael Felstau vom Förderverein

Sehr geehrte Frau Ministerin Scharrenbach,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schneidewind,

sehr geehrte Mitbürger*innen,

Was ist ein Aussichtsturm wert, der den imposanten Grund seines Daseins nicht erfüllen kann, nämlich Weitsicht zu schenken?

Der Weyerbuschturm ist Ausdruck des Stolzes der Bürger auf die Stadt. Nach dem Aufstieg auf den Nützenberg lenkt er den Blick nicht in die Ferne, sondern zurück auf die Stadtlandschaft im Wuppertale.

Wovon ich hier nicht erzählen kann und will:

  • Von der ersten gelungenen Energiewende von Holz zu Kohle im 19. Jahrhundert und den neuen Waldpflanzungen
  • von der Rolle des bürgerschaftlichen Engagements im Sozialen wie auch damals schon beim Umwelt- und Naturschutz

Wir als Förderverein stellen uns ganz bewußt in diese Tradition und wollen sie aufgreifen. Ohne die Verschönerungsvereine hätten wir heute nicht dieses grüne Netzwerk von Stadtparks. Ohne die Kooperation von Bürgerschaft und Stadt hätte es auch damals nicht funktioniert. Manche Verschönerungsvereine wirken heute noch, wie in Barmen oder Ronsdorf. Andere wie der Elberfelder haben sich aufgelöst. Hier hat die Stadt das Erbe angetreten, das es zu bewahren und zu entwickeln gilt.

Diese Geschichte und Geschichten drumherum hält unser Verein mit seiner Schriftenreihe zu Wuppertals Grünen Anlagen und seiner Arbeit wach. So haben wir uns beim Weyerbuschturm eingebracht, als er 2008 geschlossen wurde und seine Sanierung. erst aufgrund von Personalmangel, dann aufgrund von Geldmangel, immer wieder aufgeschoben wurde. Um selbst aktiv werden zu können, haben wir einen Pachtvertrag zur Sanierung mit dem Gebäudemanagement geschlossen. Das war vor über 10 Jahren.

  • Wir haben selbst unter Anleitung und in Absprache mit der Unteren Denkmalbehörde den Sockel vom Baumbewuchs befreit und neu verfugt.
  • Wir haben mit Festen und Aktionen Geld gesammelt.
  • Wir haben ein Sanierungskonzept ausgearbeitet und Anträge geschrieben. Dann hieß es immer wieder warten … doch wir haben auch dann die Hände nicht in den Schoß gelegt,
    • sondern Führungen zu Park- und Turmgeschichte veranstaltet,
    • Infotafeln gestaltet und aufgestellt,
    • sowie Ausstellungen und Konzerte im zugänglichen Turmteil organisiert

Und dann hatten wir zum ersten Mal Erfolg und Bundes und Landesförderung erhalten. Doch die Förderbedingungen hatten sich leider unterdessen geändert, wir konnten nicht mehr selbst tätig werden. Die Stadt als Eigentümer war wieder gefragt, hier also wieder das Gebäudemanagement. Eine Enttäuschung für uns, zudem als dann die Förderung nicht in Anspruch genommen werden konnte, weil das Geld auch aufgrund von Preissteigerungen nicht mehr ausreichte. Nach einer Neukalkulation des Gebäudemanagements und erneuter Antragstellung hat es jetzt doch funktioniert. Wir sind froh unser Ziel die Renovierung des Weyerbusch Turms auf den Weg gebracht zu haben. (…)

Neuer Förderbescheid für 2025/26

Das seit Jahren für die Öffentlichkeit gesperrte Denkmal auf der Kaiserhöhe erhält rund 355.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes für die geplante Sanierung. Dazu kommen noch einmal 210.000 Euro aus dem Förderbescheid des Landes NRW dazu. 40.000 Euro steuert der Förderverein Historische Parkanlagen aus Spenden bei, den Rest finanziert die Stadt selbst. 760.000 Euro wird die Wiederherstellung insgesamt kosten.

Seit dem 6. Juni 2024 weist ein Bauschild auch mit dem Logo des Fördervereins auf die anstehenden Arbeiten hin. Es wird von einer endgültigen Fertigstellung und Wiedereröffnung in 2026 ausgegangen.

Mit den jetzt zugesagten Mitteln der BV-Elberfeld-West sind wir in der Lage, unseren zugesagten Anteil zu tragen und haben sie dem GMW überwiesen.

Unsere Spende an die Stadt Wuppertal & Stand der Dinge

E-Mail, 5.12.2024
von Klaus Lidke, GMW, Objektmanagement, GMW.33 Verwaltung und Wohnen

Sehr geehrter Herr Felstau,

ich habe mich sehr über Ihre Mitteilung gefreut und möchte mich ganz herzlich bei Ihnen, Ihren Vereinsmitgliedern und Ihren Spendern für Ihre Unterstützung bei der Sanierung des Weyerbuschturms bedanken.

Ihr Engagement und Ihre Spendenzusage haben wesentlich dazu beigetragen, dass dieses Projekt umgesetzt werden konnte. Ihre großzügige Spende in Höhe von 40.000 € hilft sehr, dem dauerhaften Verfalls des Turms vorzubeugen und diesen auch wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Bitte überweisen Sie die Spende auf folgendes Konto:

Empfänger: Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal
(…)
Verwendungszweck: Spende Sanierung Weyerbuschturm – M-22-00062

Aufgrund der komplexen Gerüstplanung, für die eigens ein Fachingenieur beauftragt wurde, konnte der Turm leider immer noch nicht eingerüstet werden. Derzeit wird der Zeitplan aktualisiert. Sobald ich hierzu neue Erkenntnisse habe, werde ich Sie informieren, damit Sie auch die weiteren Sanierungsschritte begleiten und dokumentieren können.

Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichem Gruß

i. A.

Klaus Lidke

Aufstellung zu unseren Spenden der letzten 11 Jahre zum Weyerbuschturm

  • Mittel und Spenden der BV Elberfeld-West für unsere Aktionen rund um und im Turm, die selbst Kosten verursacht haben, sowie zur Sanierung, inkulsive der jetzt zugesagten Mittel ca. 15.000 €
  • Stadtsparkasse: ca. 9000 €
  • Spendenplattform „Gut für Wuppertal“ / „WirWunder“: ca 4500 €
  • Veranstaltungen, Führungen des Fördervereins: ca. 1200 €
  • Der Rest waren private Einzelspenden & Mitgliedsbeiträge Wuppertaler Bürger*innen an den Förderverein: ca. 15.300 €

Hinweis: Der Gesamtbetrag ist höher als die 40.000 €, da hieraus auch die Sockelsanierung sowie Flyer, Plakate, Website und Veranstaltungskosten bezahlt wurden.

Zudem haben wir mit finanzieller Unterstützung des Ressorts Grünflächen und Forsten die Infotafeln an der Sadowastraße und am Weyerbuschturm anbringen können.

Herzlichen Dank an die Bezirksvertretung Elberfeld-West für die andauernde Unterstützung!

Weyerbuschturm
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